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Rede zum Haushalt 2017

  

 

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, meine Damen und Herren,

ich hätte damals bei der Aufnahme in das Städteförderungsprogramm nicht gedacht, dass der zeitliche Aufwand sowie die Anzahl von Stadtrats- und Ausschusssitzungen die städtischen Gremien derart beschäftigen wird und wir bisher keinen Schritt vorangekommen sind.

Das Projekt wurde von der Bürgermeisterin vorgegeben, aber unserer Ansicht nach ist die Umsetzung des Ochsen´s auch das primärste, da die Gestaltung unserer Innenstadt d. h. auch das Anwesen Ochsen Priorität vor allen anderen genießen sollte. Die Idee der Widmung von sozialen Einrichtungen sind Voraussetzungen einer Förderung des Städteförderungprogramms. Das Geld für eine eigene Finanzierung haben wir bekannterweise nicht und werden es auch nicht die nächsten Jahre besitzen. Alternativen zu der Gestaltung „Sozialen Stadt“ wurden auch nicht eingebracht, so dass wir bis heute nicht wissen, was die Skeptiker dieses Projektes eigentlich beabsichtigen.

Wir befinden uns salopp gesagt in einem Kreisverkehr und finden die Ausfahrt nicht mehr.
Nun ist der Bürger mittels eines Bürgerbegehrens gefragt, wie weiter mit diesem Thema verfahren werden soll. Dieser Entscheid ersetzt den Ratsbeschluss und der Stadtrat ist 5 Jahre daran gebunden. Der 5. März 2017 wird die weitere Vorgehensweise zeigen. Scheitert das Bürgerbegehren, ist ein Verkauf des Anwesens unumgänglich oder der Ochsen liegt weitere Jahre brach. Ich hoffe, ein Käufer und Investor als Prinz getarnt wird den Ochsen dann aus dem Dornröschenschlaf erwachen lassen. So weit so gut. Nun haben wir aber ein neues Problem und die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Nachdem das Anwesen Ochsen im ehemaligen Sanierungsgebiet liegt und die Stadt für den Kauf Zuschuss erhalten hat, holt uns die Historie wieder ein. Der Zuschuss für den Kauf war gebunden an ein Konzept der Sozialen Begegnungsstätte. Dies könnte beim Scheitern des Bürgerbegehrens und bei Verkauf des Ochsen bedeuten, dass wir diesen Geldbetrag wieder zurückzahlen müssten.

Die Realisierung des Klimaschutzprogrammes in der Wilfried-Dietrich-Halle haben mit dem Einbau einer neuen Lüftungsanlage und im Elektrobereich, der Sanierung des Kraftraumes begonnen. Weitere Maßnahmen in der Wilfried-Dietrich-Halle folgen, um das Gebäude gänzlich CO 2-frei zu machen. Hierfür haben wir einen Gesamtbetrag i. H. von 2,1 Mio. € bis 2020 bereit gestellt. Zuschüsse erwarten wir vom Rhein-Pfalz-Kreis sowie von der KfW.
Weitere Projekte werden anschließend folgen, da auch wir unseren lohnenswerten Beitrag für das Klimaschutzziel des CO 2-Ausstosses bis 2030 bzgl der städtischen Gebäude leisten wollen.

Unsere Grundschule platzt aus allen Nähten. Der Schulentwicklungsplan weist für die nächsten 20 Jahre eine zunehmende Schüleranzahl aus. Zu diesem Zweck müssen wir die Grundschule Süd sowie Nord erweitern. Das alte Schulhaus, derzeit Haus der Vereine, bietet sich als Erweiterungsmöglichkeit an und führen es zur alten Zweckbestimmung zurück. Hierfür investieren wir ca. 650.000 €. Die Entscheidung über die Weiterentwicklung der Grundschule Süd steht noch aus. Ich hoffe, dass wir auch dort gemeinsam zu einer vernünftigen Lösung kommen.

Die unendliche Geschichte mit dem Bau von Kindertagesstätten geht weiter, um den Rechtsanspruch der Kinder und deren Eltern zu erfüllen. Nachdem die KITA "AmWald" mit den angegliederten Bauwagen Form und Gestalt annimmt, haben wir einen neuen Standort "Boltzplatz am Meisterschlag" gefunden. Die Historie des Auswahlverfahrens des Standortes war von einigen Monaten geprägt. Die dort künftige 6-zügige Kindergartenstätte wird ergänzt mit der Errichtung eines neuen Boltzplatzes als Ersatz für den bestehenden. Aufgrund des großzügigen Areals kann die KITA mit einem umgestalteten Boltzplatz kombiniert werden, so dass die weitere Nutzung von Kindern und Jugendlichen erfolgen kann. Dieses Projekt wird mit insgesamt ca. 4,1 Mio. € zu Buche schlagen.

Die Erschließung des Baugebietes „Max Ernst-Straße“ im Großen Garten sowie der Entschluss das Baugebiet mit Kalter Nahwärme mit Wärmepumpen auszustatten, war eine gute und richtige Entscheidung. Die Nachfrage war groß und die Bauplätze waren in kurzer Zeit vergeben. Ein vor einem Jahr in der damaligen Stadtratsitzung getätigte Vorwurf des Schönens des Haushaltsplanes und das Verkaufen von Tafelsilber war somit ein Trugschluss und die finanziellen Einnahmen ein Erfolg. Leider können wir nicht jedes Jahr damit aufwarten.

Der ausgelaufene FLNP muss neu gestaltet werden. Dies ist vor allem im Hinblick auf Neubaugebiete für unsere Weiterentwicklung sehr wichtig, um Neubürger für unsere bereits jetzt kinderfreundliche Stadt gewinnen zu können. Hier bedeutet Stillstand gleich Rückschritt. Deshalb haben wir auch für 2017 Geld hierzu eingeplant.

Hier bietet sich das Gelände der Bleichwiese nördlich des Rehbachs an.

Für die konsequente Weiterführung der Ausstattung von Straßenleuchten mit LED investieren wir für 2017 weitere 120.000 €. Die Resonanz der Bürger hinsichtlich der LED-Beleuchtun ist positiv, so dass unsere Entscheidung für diese Leuchtmittel die richtige Wahl war.

Der Haushalt 2017 ist ein Pflichthaushalt und kein Wunschkonzert. Er ist spartanisch ausgestattet mit ca. 8 Mio. € wertbeständiger Investitionen für die Zukunft und den üblichen alljährlich wiederkehrenden Ausgaben. Die Kreisumlage wird um auf ca. 9 ,1 Mio. € steigen. Hier handelt es nicht um eine prozentuale Erhöhung der Umlage, sondern Grund ist die zugenommene Steuerkraft. Die Gewerbesteuer ist planmäßig, so dass 2017 aller Voraussicht nach mit ca. 6,5 Mio. € an Einnahmen geplant werden kann. Dies bedeutet, dass wir in unserer Stadt ein erfolgreich entwickeltes Gewerbe haben, auf das wir stolz sein können.

Der Ergebnishaushalt 2017 weist dennoch einen Jahresverlust von ca. 1,33 Mio. € sowie eine Kreditaufnahme von 3,5 Mio. € aus. Aufgrund einer umsichtigen Arbeit unseres Stadtkämmerers können wir 1,95 Mio. € tilgen. Der Schuldenstand wird Ende 2017 trotz der vorgenannten millionenschweren Investitionen inkl. der Liquiditätskredite im „worst case“ auf ca. 27,7 Mio. € erhöhen. Seit Jahren geben wir Geld aus, deren Ausgaben wir nicht zu verschulden haben und uns sowie allen Kommunen letztendlich diktiert wurden. Aber dennoch kommt es für die FWG nicht in Frage, freiwillige Zuschüsse an Vereine und Institutionen zu kürzen und weiterhin nach Augenmaß zu gewähren. Diese wertvolle Arbeit der Vereine und Institutionen müssen wir für die Allgemeinheit nach Möglichkeit weiter fördern.

Diese Ausführungen sind nur ein Teilauszug des Haushaltsplanes 2017, welcher die Bandbreite unseres Vorhabens des nächsten Jahres widerspiegelt. 2016 sind wir ohne Nachtragshaushalt ausgekommen. Wenn wir dies 2017 ebenfalls bewerkstelligen können, haben wir gut gearbeitet.

Die Fraktion der Freien Wählergruppe wird dem Haushalt 2017 sowie dem Stellenplan mit all seinen Zusätzen zustimmen.

Im Namen der FWG-Faktion möchte ich mich am Ende meiner Rede bei der Bürgermeisterin Ilona Volk sowie den beiden Beigeordneten, insbesondere dem Stadtkämmerer und den Mitarbeitern der Verwaltung sowie der Stadtwerke für Ihre Arbeit bedanken und wünsche allen ein Frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2017.

Dieter Weißenmayer, Fraktionsvorsitzender der FWG
 

 

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